Blümchenkurs Extra Farben mischen

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Ein kleines Tut zum mischen von Glasfarben


Das Mischen von Glasfarben ist eine Wissenschaft für sich, und man könnte vermutlich ein ganzes Buch darüber schreiben. Was ich euch hier im Tut erklären möchte, sind lediglich die ersten kleinen Mini-Schritte in diese Richtung.

Es ist wichtig zu verstehen, dass sich die Glasfarben nicht wie Wassermalfarben verhalten. Das heißt, das die Farben untereinander reagieren und manchmal zu ganz merkwürdigen Reaktionen führen. Wenn ihr zu viele Farben oder die falschen Farben miteinander mischt, dann entsteht nur allzu oft ein schlammfarbiges Ekelbraun. (Siehe Anmerkung)

Was wir im Blumenkurs brauchen sind schöne Grünmischtöne und dass ihr euch mal ein wenig marmoriertes Glas für eure Blümchen herstellen könnt.

Farbvariationen

Für die grünen Blütenblätter:

  • Eine Stange helles Grün gemischt mit Resten von dunklem transparentem Grün
  • Der Vorteil von der Mischung opak und transparent ist, dass es den Blättchen zusätzlich etwas Tiefe verleiht.
  • Für den Herbst ein kleiner Kleks gelb mit rein und evt. Mini-Kleks Rot

Für die bunten Blütenblätter:

  • Klarglas mit Weiß gemischt - wirkt so halbschlierig, ein wenig mystisch
  • Weiß gemischt mit opaker Farbe - für die Blüten immer eine super Wahl - ausprobieren
  • Klarglas mit ein wenig Silberglas gemischt unter leicht reduzierender Flamme

weitere Mischrezepte im Wiki

Ihr benötigt

  • eine Stange helles opakes Grün
  • eine Stange dunkles transparentes Grün (oder Frit, Reste....)

Der Ablauf in Bildern


Tip

Seid beim Anwärmen der selbstgemachten Stangen ein wenig vorsichtig. Wir haben beim umrühren auch jede Menge Luft mit eingearbeitet. Das heißt, daß die Stangen leichter springen als die normalen Stangen. Erwärmt sie sehr vorsichtig und immer nur erst ganz hinten in der Flamme.


Viel Spass!


Ein Tutorial von Gina Fischer aka kellerdrache --Kellerdrache 14:37, 8. Jun. 2013 (CEST)


Anmerkungen und Ergänzungen

Schlammfarbe vermeiden

Um die in der Einleitung angedeuteten "Schlammfarben" zu vermeiden, muß man bestimmte Farbkombinationen vermeiden. Da Grüntöne oft Kupfer enthalten (bei Reduktion rote Flecken bekommen) dürfen sie nicht mit schwefelhaltigen Farben (Gelb, Orange, Rot, Braun, Elfenbein, Topas) gemischt werden. Sonst entsteht an der Berührungsstelle schwarzes Kupfersulfid, das als Linie ein Designelement sein kann, aber hier liegen die "Linien" zu dicht zusammen... Oft hilft ein kleiner Test vorneweg, bei dem ein Tupfer der zweiten Farbe auf dem opaken Glas eingeschmolzen wird. Bleibt der Rand "sauber", dann ist die Kombination unkritisch. Beim Erbsgrün von Moretti kann man alle anderen Farben zumischen, da es weder mit Kupfer noch mit Schwefel reagiert.


Opake und transparente Gläser mischen

Wenn man opake Farben und transparente Gläser homogen mischt, dann besteht die Gefahr, daß das Trübungsmittel die "Grätsche" macht. Schon ab 10-30% Klarglaszumischung verändert sich das Verhalten von opaken Gläsern grundlegend. Aus der Hitze abgekühlt bleibt das Glas transparent und wieder erhitzt wird es wieder opak. Mit recht wenig mehr Klarglas bleibt das Ganze völlig transparent.

Deshalb bitte bei Mischungen von opaken und transparenten Farben nur UNVOLLSTÄNDIG mischen! Dadurch bekommt man eine gemaserte Stange, die dann die interressanten Äderungen erzeugt. Ein guter Trick ist, zuerst den Blob opakes Glas in Längsrichtung mit einigen dicken Strichen Transparent zu belegen. Dann wird, ohne zu ziehen, ein "Turbotwister" begonnen und der Blob wieder zur Kugel zusammen geschoben. Jetzt wird die eine Handhabe vom "Nordpol" zum Äquator versetzt und die andere Handhabe nach Gegenüber. An den Trennstellen der Handhaben kann noch etwas vom "Nabel" entfernt oder ins Innere versteckt werden, bevor das Ganze erhitzt und zur dünnen Stange gezogen wird.


Gemaserter Restestab

Hier werden Glasreste (Zupfabfall, Knallenden, Twistyreste, Murrinibruch, ...) zunächst nach Farbgruppen sortiert und die Mischung daraus zusammengestellt. 20 Gramm (oder knapp der Inhalt einer Filmdose) sind eine gute Menge für einen "Zug". Das Glas wird auf einer Graphitunterlage aufgehäuft, mit einer am Ende erhitzten Glasstange "aufgetupft" und immer wieder zum Blob geschmolzen. Am anderen Ende vom fertigen Blob wird ein zweiter Stab angesetzt, bevor auf ca. 4-5mm Stärke gezogen wird. Dickere Stäbe knallen sehr gerne, wenn sie nicht vorsichtig genug vorgewärmt werden.