Murmel

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Eine Murmel ist eine dekorierte Glaskugel. Man kann sie auch aus Ton oder Stein machen, aber hier geht es um GLASmurmeln.


Ein Posten Glas wird dekoriert und so weit wie möglich in die runde Form fließen gelassen. Dazu kann der Rohling in einer leicht zu großen Mulde des Murmelformers grob vorgeformt werden. Der nächste Formschritt erfolgt auf dem Rand einer etwas zu kleinen Mulde. Dabei wird die zu formernde Glasmasse mit zunächst wenig Druck unter ständig variierendem Winkel auf der Form gedreht. Sobald die vorderen 3/4 weitgehend gerundet sind wird auf einen Glasstab umgeheftet. Jetzt wird die zuvor noch nicht bearbeitete Seite der Kugel in gleicher Weise bearbeitet. Das Umheften und Formen wird so lange wiederholt, bis die Kugelform zufriedenstellend erreicht ist, lieber einmal öfter. Vor jedem Umheften wird die Oberfläche der eben bearbeiteten Seite feuerpoliert. Die letzte Handhabe wird als "Abbrechhandhabe", möglichst auf einer weniger empfindlichen Seite, angelegt. Man legt die fertige Murmel auf eine etwas kleinere Vertiefung des Mutrmelformers und schlägt sie vorsichtig von der Handhabe ab. Dieser Knackpunkt wird von eventuellen Splittern befreit (pusten) und mit der Flamme versäubert. Jetzt wird die Murmel in den vorgewärmten Ofen (oder Kleinere in Vermiculite) gelegt.


Man kann Murmeln aus Abschnitten von mehrfarbigen Glasstäben herstellen. Zuerst wird das Ende des (vorgewärmten) Stabes zur Spitze ausgezogen und nach dem Erkalten als Handhabe benutzt. Jetzt wird nach rund 1 1/2 Durchmessern der Stab erneut erhitzt und zur Spitze ausgezogen. Beim Ausziehen der Spitzen kann der Stab etwas verdreht werden, weil das Muster dann interessanter erscheint. Zunächst werden 3/4 der Glasmasse erhitzt und ebenfalls leicht verdreht. Dabei wird die Mitte etwas gestaucht, um der Kugelform näher zu kommen. Dann wird der eine Spieß abgeschmolzen und die Narbe versäubert. Die Glasmasse wird jetzt so erhitzt und gedreht, daß sie sich von selbst rundet. Sobald das Glas so weit erhärtet ist, daß es nicht mehr eingedellt wird, heftet man auf die erste Spitze um und zieht die zweite Spitze ab. Mit der Pinzette wird die Glasmenge nachjustiert und das zweite Ende mit Hilfe der Oberflächenspannung gerundet. Jetzt greift man die wieder fest gewordene Murmel mit dem Murmelgreifer und trennt die Spitze ab. Die Heftnarbe wird bei Bedarf durch Abzupfen von erhitztem Glas versäubert und feuerpoliert. Die fertige Murmel wird in den Ofen gelegt, um darin langsam abzukühlen.


Murmeln kann man mit nahezu allen Techniken dekorieren, die für Perlen üblich sind. Typische Techniken sind, unter Anderem, Implosionen, Muster von Pol zu Pol und Dekore, die durch Linseneffekte hervorgehoben werden. Wegen der großen Vielfalt der Muster wird hier auf eine vollständige Aufzählung verzichtet.