Fadentest

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Mit dem Fadentest kann man schnell die ungefähre Kompatibilität zweier Gläser testen. Dazu werden gleichdicke Stäbe (oder dicke Stringer) der beiden Gläser seitlich aneinandergeschmolzen, daß sie sich ungefähr 2cm überlappen. Diese Verbindungsstelle wird dann, ohne sie zu verdrehen, erhitzt und zu einem Faden von gleichmäßiger Stärke ausgezogen. Er sollte mindestens 20cm lang sein. Der Faden wird unter Zugspannung erkalten gelassen. Wenn man den Faden jetzt in der Mitte (oder mindestens 10cm vom gleichmäßigeren Ende entfernt) durchtrennt dann biegt er sich durch innere Kräfte. Er biegt sich immer zu dem Glas mit dem höheren AK hin, da das sich beim Abkühlen stärker zusammen zieht. Je stärker der Faden sich biegt desto größer ist (bei gleichem Fadendurchmesser) der AK-Unterschied.

Auf das Ergebnis dieses Tests haben mehrere Faktoren Einfluß:

  • Die Krümmung wird schwächer, wenn der Faden dicker ist.
  • Der Faden soll überall zur Hälfte des Querschnittes aus dem Vergleichsglas und der Rest aus der Probe bestehen.
  • Wenn ein Glas einen niedrigeren Erstarrungspunkt hat dann wird die Krümmung schwächer als sie eigentlich sein müßte vom AK-Unterschied her.
  • Man soll möglichst Gleiches mit Gleichem kombinieren, also Transparentglas mit Transparentglas und opak mit opak.
  • Zum Auswerten ist es ratsam, die Auslenkung des Fadens aus der Geraden immer nach der selben Fadenlänge zu bestimmen. Millimeterpapier ist dazu gut geeignet. Man zeichnet eine Gerade von z.B. 10cm Länge ein und legt den Faden parallel zum Beginn davon. Jetzt mißt man rechtwinklig zur 10cm-Marke den Abstand des Fadens zur Geraden.
  • Beim Auswerten muß auch beachtet werden, welches Glas im Innenbogen und welches Außen liegt.


Dieser Test gibt erste Hinweise. Er ist aber nicht so genau wie Polarimetermessungen an gefusten Probestücken.