Erste Hilfe

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Verbrennungen

  • Bei Verbrennungen ist ist die sofortige Massnahme die Stelle mindestens 10-20 Minuten unter kaltes Wasser halten. Das ist besonders wichtig, weil so die Verbrennung weniger tief wird. Wenn nach Beenden des Kühlens der Schmerz wiederkommt: Weiterkühlen, bis mindestens 10-20 Minuten ohne Kühlung kein erneuter Schmerz einsetzt. Man kann den Schaden dadurch sehr stark vermindern. Dann erst mit der Wundversorgung beginnen.

Danach die Wunde pflegen:

  • Verbrennung 1. Grades: leichte Rötung und Schwellung der Stelle, Haut intakt:

hier reicht es mit einer leicht fettenden Salbe die Wunde zu pflegen, z.B. Bepanthene, kein Arzt erforderlich, keine Vernarbung

  • Verbrennung 2. Grades: Rötung, Schwellung, Blasenbildung, nicht offene Wunde:

Behandlung: Blase nicht öffnen (Infektionsgefahr) kleinflächige Verbrennung selbst behandeln, das heisst Blase desinfizieren, steril abdecken und trocken verbinden. Achtung: Wenn der Inhalt der Blase trübe wird oder um die Blase ein roter Rand entsteht MUSS sie fachmännisch geöffnet werden und wie eine offene Wunde weiter behandelt werden. Bei großflächigen Verbrennungen ist der Arzt erforderlich.

  • Bei offener Wunde:

Wenn sie klein ist wird feuchte Wundbehandlung empfohlen, das heißt die Wunde feucht und sauber halten, zwei mal täglich Flammazine Salbe oder andere desinfizierende Salbe auftragen. Bei grosser Wunde ist ärztliche Behandlung unumgänglich.

  • Verbrennungen 3. Grades: Die Haut und darunter gelegenes Gewebe sind vollständig zerstört (schlimmster Grad = Verkohlung). Das ist nicht schmerzhaft, da das Nervengewebe mit zerstört wurde. Es empfiehlt sich eine notfallmässige Behandlung durch den Arzt.Es kommt immer zur Narbenentstehung. Prisca


Bei schlimmen Verbrennungen muss man natürlich schleunigst zum Arzt!


Bei leichten, perlüblichen Verbrennungen empfehlen erfahrene Perlhühner:

  • Ganz schnell Rescue Salbe oder reichlich Johanniskrautöl, sonst bleiben Narben!!! (Renate)
  • Für kleinere Verbrennungen ist übrigens auch Lavendelöl (unbedingt 100%-iges) sehr empfehlenswert... (Kristina)
  • Wenn ich kleine Verbrennungen hatte, nehme ich eine Kartoffel und reiße sie in ganz kleine Fetzen, (oder auf einer Reibe raffeln) dann auf die Wunde, spätestens nach einer halben Stunde ist der Schmerz weg. Hilft besser und vor allem schneller als kaltes Wasser oder Eis! (Fabienne )
  • Für die schnellere Heilung von Hautwunden unbedingt Zink essen - es gibt sie als Lutschtabletten bei Schlecker (es heißt Zink+Vitamin C Tabletten). (Aleksandra)

Quelle: Beitrag Perlentreff-Forum [1] und [2]


Erste Hilfe bei Unfällen mit Fluorwasserstoff bzw. Flusssäure

Augen:

Nach Kontakt mit Flüssigkeitsspritzern bzw. Dämpfen von Fluorwasserstoff (HF) sofort mit sehr viel Wasser sehr lange spülen. Dabei das evtl. nicht verletzte, andere Auge schützen. Anschließend sofortiger Transport zum Augenarzt.

Haut:

Es ist in jedem Falle eine 20-30 minütige Spülung mit Wasser erforderlich - auch nach Einwirkung von Dämpfen. Danach Calciumgluconat-Gel reichlich auftragen und einmassieren. Nach zwei Minuten wieder abwaschen und nochmals Calciumgluconat-Gel auftragen. Nach großflächigem Kontakt - z.B. auch nach Aufenthalt in einer stark HF-haltigen Atmosphäre ohne spezifischen Körperschutz, sollte sich der Verunfallte mit voller Kleidung bei belassenem Atemschutz unter die Schwalldusche stellen und sich erst während des Duschens entkleiden (Atemschutz zuletzt entfernen). Helfer müssen auf Selbstschutz achten! Nach gründlicher Spülung Gel dick auftragen. Zwischenzeitlich den Notarzt rufen! In allen Fällen eines Kontaktes mit wasserfreiem HF ist mit einer zusätzlichen massiven inhalativen Exposition, die besonderer Erste-Hilfe-Maßnahmen (s.u.) bedarf, unbedingt zu rechnen!

Atmungsorgane:

Verletzten unter Selbstschutz aus dem Gefahrenbereich an die frische Luft bringen. Ehestmöglich Fluticason (Flutide forte) tief einatmen lassen: 4 Hübe zu Beginn, danach alle fünf Minuten zwei weitere Hübe bis zur Leerung der ersten Packung. Danach stündlich einen Hub. Bei Atemnot Sauerstoff inhalieren lassen. Verletzten ruhig lagern, vor Unterkühlung schützen. Bei Atemstillstand Mund-zu-Nase-Beatmung, falls nicht durchführbar Mund-zu-Mund-Beatmung. Atemwege freihalten. Zwischenzeitlich Arzt zur Unfallstelle rufen.

Verschlucken:

Wegen der niedrigen Siedetemperatur des flüssigen HF und seines extrem aggressiven Geruches ist mit einer akzidentellen Aufnahme unter gewerblichen Bedingungen kaum zu rechnen. Falls dennoch geschehen: Mund ausspülen, Flüssigkeit wieder ausspucken. Sofort - bei erhaltenem Bewusstsein - reichlich Flüssigkeit (Wasser) trinken lassen. Erbrechen nicht anregen. Für ärztliche Behandlung sorgen.

Hinweise für den Arzt:

Die extrem starke Ätzwirkung des wasserfreien HF steht im Vordergrund der akuten Wirkung. Hohe Konzentrationen in der Atemluft können den Tod durch reflektorischen (über den N. trigeminus vermittelten) Atemstillstand herbeiführen.

Symptomatik der akuten Vergiftung:

Augen: starke Verätzung von Konjunktiven und Cornea bis zur vollständigen Zerstörung des Bulbus durch flüssigen HF; Lidödem, starke (evtl. irreversible) Trübung der Cornea durch konzentrierte Dämpfe bzw. Aerosole.

Haut: sofortige schwerste Verätzungen (Koagulationsnekrose) mit fortschreitender Zerstörung tieferliegenden Gewebes; sekundäre Verflüssigung nekrotischen Materials (Kolliquationsnekrose) durch flüssigen HF; Prickeln, Brennen, Rötung und Schwellung, spätere Blasenbildung und Tiefenschmerz durch konz. Dämpfe/Aerosole; systemische Wirkungen.

Inhalation: Verätzung der Schleimhäute des oberen Atemtraktes, i.a. schnelle Ausbildung eines hämorrhagischen Lungenödems; Atelektasen, tracheobronchiale Hämorrhagie; schnelle Zerstörung von Teilen der Grobstruktur des Lungengewebes (ödematöse Aufquellung der alveolo-kapillären Membran) bereits nach kurzzeitiger Einwirkung hoher Konzentrationen von Dämpfen und Aerosolen (Schockgefahr) mit nachfolgenden Spätfolgen im Überlebensfalle (ausgeprägte Fibrosen, narbig-zirrhotische Veränderungen am gesamten bronchopulmonalen System); systemische Effekte.

Ingestion: keine Fallberichte verfügbar; Wahrscheinlichkeit einer oralen Aufnahme sehr gering (s.o.) Resorption: Nausea, Emesis, Stupor; HK- und Stoffwechselstörungen (Herzmuskelschädigung, Kammerflimmern bzw. Hypocalcämie, Hypomagnesiämie, Hyperkaliämie, Hypernatriämie, Hyperphosphatämie); Nierenfunktionsstörungen.

Hinweise für die Erste ärztliche Hilfe: Die erforderliche langfristige Therapie von Augenverätzungen mit HF sollte nach abgeschlossener Notfallbehandlung (Spülung mit physiol. Kochsalzlösung, evtl. 1 % Calcium-gluconat enthaltend; lokale Anwendung von Corticosteroid-Augentropfen, Dexasine SE, Analgesie) grundsätzlich einem Ophthalmologen anvertraut werden.

Bei Verätzung der oberen Extremitäten wird eine heparin-haltige (200 IE/kg KG) Lösung aus 10 ml Calciumgluconat, 20 %ig, in 80 ml physiol. Kochsalzlösung bzw. in 40 ml Glucoselösung, 5 %ig, intraarteriell über 4 Std. infundiert. Dies erfolgt über 3 Tage bzw. bis zur Schmerzfreiheit. Die arteriellen Katheter werden in die A. brachialis, A. ulnaris bzw. A. radialis (entsprechend einem Arteriogramm) gelegt. Des weiteren sollten lokale Injektionen mit 5 ml Calciumgluconat, 10 %ig, im Gemisch mit 5 ml Lidocainlösung, 2 %ig, in Dosierungen von 0,5 ml/cm2 Haut 3-mal täglich oder in Abhängigkeit von der Schmerzstärke erfolgen. Analgetikagabe ist angezeigt.

Bei ausgedehnten Verätzungen muss Ca und Mg substituiert werden. Ab einer etwa handflächengroßen Verätzung 3. Grades empfiehlt sich die i.v.-Gabe von mindestens 20 ml Calciumgluconat, 10 %ig, und 10 ml Magnesiumsulfat, 10 %ig. Eine intensivmedizinische Überwachung dieser Patienten ist unbedingt notwendig (Lebensgefahr!).

Inhalative Exposition erfordert möglichst sofortige Gabe von angefeuchtetem 100 %igem Sauerstoff über Maske oder Katheter. Eine Vernebelung von 2,5 bis 3 %igem Calciumgluconat hat sich in einigen Fällen als vorteilhaft erwiesen. Eine Lungenödem-prophylaxe ist in jedem Fall indiziert. Bei ersten Anzeichen eines solchen ist eine PEEP-Beatmung anzuraten. Pneumonieprophylaxe!

Eine Schockbekämpfung wurde im Rahmen der in jedem Falle intensivmedizinischen Überwachung und Therapie als vordringlich erachtet.

Empfehlungen: Stoff/Produkt und durchgeführte Maßnahmen dem Arzt angeben. In jedem Arbeitsbereich, in dem mit HF gearbeitet wird, sollten zumindest 2,5 %iges Calciumgluconat-Gel und Flutide forte-Spray verfügbar gehalten werden.

Die Bearbeitung dieser Informationen zur Ersten Hilfe erfolgte am 02.03.1999.

Quelle: Gefahrstoffinformationssystem der gewerblichen Berufsgenossenschaften
Quelle zur Ersten-Hilfe und zur gefahrstoffbezogenen Erste Hilfe im Internet unter www.uni-wuerzburg.de/betriebsarzt/ unter "Vordrucke und Merkblätter" in der Kategorie Merkblätter