Kompatibilitätstest

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Oft hat man zwei farblich perfekt zueinander passende Gläser von verschiedenen Herstellern, die in einer Perle verarbeitet werden sollen. Wenn man den jeweiligen Ausdehnungskoeffizienten nicht kennt, dann muß man die Gläser direkt miteinander vergleichen.


Stringertest

Du nimmst eine Glasstange und schmilzt eine zweite Farben in selber Stärke seitlich an die Stange, erhitzt die Verbindungsstelle und ziehst einen dickeren Stringer (ohne ihn zu verdrehen. Oben sollte Farbe A und unten Farbe B deutlich zu erkennen sein). Bleibt der Stringer gerade und bricht nicht, so ist alles Ok. Biegt sich der Stringer oder reißt er, so haben die Farben unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten. Sie sind nicht miteinander kompatibel.

Etwas sensibler ist dieser Test, wenn der Faden (Stringer) auf ca. 0,5-0,8mm Stärke heruntergezogen wird. Ein Maß für die Kompatibilität ist die Abweichung von der Geraden. Aus Erfahrung weiß ich, daß Kombinationen, deren Fäden sich auf 10cm Länge mehr als 5mm zur Seite verbiegen, nicht funktionieren. Gemessen wird auf Millimeterpapier, das mit zwei Markierungen in 10cm Abstand versehen wurde. Allerdings spielen hier auch unterschiedliche Viskosität, Erstarrungstemperatur (Kühlpunkt) und die Gleichmäßigkeit der Verschmelzung eine Rolle. Literatur: "More Than You Ever Wanted To Know About Glass Beadmaking" von Jim Kervin (Livermoore, CA. USA)

Weitere Methoden

Ringprobe

Bei Glasbläsern wird oft ein kleiner Kolben aus dem Basisglas mit dem Farbglas in ungefähr gleicher Stärke überfangen. Dieser Kolben wird zum Zylinder geformt und abgetempert. Aus der Mitte wird dann ein ca. 2cm breiter Ring ausgeschnitten und dann längs aufgeschnitten. Klaffen die Schnittkanten auseinander oder schieben sie sich übereinander so sind die Gläser nicht voll kompatibel.


Fusingtest

Auf eine Klarglasplatte werden ca. 1*1cm große Stücke der Probegläser aufgelegt und gut verschmolzen. Die gut abgetemperte Platte wird zwischen zwei Polarisationsfilter gehalten und betrachtet: Je weniger sich um das Probestück ein leuchtender (Dunkelfeld) oder dunkler (Hellfeld) Ring oder farbige Wolken zeigen, desto besser passen beide Gläser zusammen.

Dilatometrie

Hier wird die reale Wärmeausdehnung im angegebenen Temperaturbereich (meist 25-300°C) gemessen.


Trident-Seal-Test

Hier werden zwei Stäbchen Probeglas mit einen Stäbchen Vergleichs-Klarglas so an den Enden verschmolzen, daß sie parallel nebeneinander liegen. Nach dem Tempern wird die Spannung im mittleren Vergleichsglas gemessen. Diese Messung wird bei 300°C wiederholt. Aus diesen Werten kann man, bei bekannter Ausdehnung des Vergleichsglases den AK bestimmen und hat ein Maß für die reale Restspannung für diese Kombination nach dem Tempern.
Quelle: Strainoptic


Siehe auch Ausdehnungskoeffizient (AK)


Quelle :

Perlentreff-Forum