Gold

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Auch etwas Gold macht sich gut auf einer Perle... aber wie kommt es da hin...

Gold bzw. Vergoldungsarten

Blattgold

Blattgoldperlen.png
  • Blattgold ist hervorragend geeignet, um Perlen zu verzieren
  • Anwendung:
Erst wird das Blattgold in ein gefaltetes Blatt Schreibpapier bugsiert und mit Hüllpapier mit einer guten Schere geschnitten. Dann wird es auf der Graphitplatte oder einer glatten, feuerfesten Unterlage bereitgelegt. Eine Abdeckung aus einer dünnen Pappe mit Griffrand L darauf verhindert das unbeabsichtigte Wegpusten. Jetzt wird die Perle geformt und schön rund gerollt. Wenn das Glas nur noch dunkel glüht wird das Gold aufgedeckt, (Ha...) und die Perle darübergerollt. Das Gold rollt sich um die Perle. Es muß vorsichtig mit einem glatten Werkzeug angedrückt werden. Jetzt wird die Perle VORSICHTIG im hinteren Teil der Flamme wieder erwärmt, bis das Gold einmal kurz aufglänzt. Es zieht sich dabei auf dem Glas fest. Bei zu starkem Erhitzen schmilzt es zu tausend (nicht gezählt) Kügelchen und wird (fast) unsichtbar. Ein Überfang aus Klarglas oder leichten transparenten Farben schützt das Gold vor Verschleiß. (Dietmar)
  • nur das dicke Blattgold kannst Du mit Klarglas überfangen. Das dünne wird dir verbrennen und ist nur für Perlenoberflächen geeignet...
  • Blattgold immer sehr gut andrücken (bevor Du mit der Perlen wieder in die Flamme kommst), zwischen Perle und Gold darf keine Luft eingeschlossen sein, sonst verbrennt das Gold, bzw. zieht sich zusammen..

Malgold

  • Malgold (=Glanzgold) wird mit dem Pinsel auf die fertige abgekühlte Perle aufgetragen und dann im Ofen bei 480° - 540 °C in die Perle eingebrannt. Dabei scheidet sich das Gold als feine Schicht auf der Glasoberfläche ab. Mit der Brenntemperatur sollte man so hoch gehen, wie es das Glas ohne Verformung verträgt (Oberer Kühlpunkt).
    Ergänzung unter Malgold
  • Es werden zwei Produkte als Malgold bezeichnet: Die oben beschriebene Goldresinat-Lösung zum Einbrennen und feinst gemahlenes Gold, das als sogenanntes "Muschelgold" gehandelt wird. Muschelgold wird wie Wasserfarbe oder Temperafarbe verarbeitet.

Rubino Oro - Goldrosa

  • Rubino Oro, auf Deutsch Goldrosa ist eine Anlauffarbe von Moretti und anderen Hütten. Der Name kommt daher, dass echtes Gold als farbgebendes Metall im Glas enthalten ist. Daher ist es in der Verwendung etwas zickiger als andere Farben und beim Kauf teurer. Rubino Oro reagiert mit allen schwefelhaltigen Gläsern (z.B. dunkles Elfenbein von Moretti, den meisten Gelbtönen etc.) und wird dabei erdig braun. Beim Reduzieren bekommt es einen metallisch silbrigen Glanz.

Anleitungen aus dem Perlentreff - damit es auch goldig wird

Goldige Dots: Bevor du die Dotts vergoldest, lass die Perle etwas abkühlen. Dann dreh das Gas etwas auf oder Sauerstoff zurück und dreh die Perle gaaaaanz schnell so in der Mitte der Flamme rein und schnell wieder raus. Wirds Metallisch, warst du zu langsam. Bobachtet das Goldrosa genau. Erst wird es Gold dann Rotgold, danach dunkel Kupfern, und wenn es zu langsahm war, also zu lange in der "reduzierten" Flamme, dann wirds Grau und Greislich. Probiert auch verschiedene Einstellungen am Brenner. Klingt nach viel Arbeit, geht aber richtig gut(Eva)

Fumen

  • Fumen bedeutet = mit Metal (Gold , Silber) bedampfen.
  • Für Perlen mit einem goldenen Schimmer. Diesen kann man durch Fumen erzeugen. Hierfür benutzt man zum Beispiel Feingold. Dies ist zwar etwas teuerer, aber erzeugt dafür einen wunderschönen Glanz.
  • Es gibt spezielles Werkzeug zum Silber und Goldbedampfen. Das ist ein Messingfuß mit einem eingelassenen Quarzstab in der Mitte und Abdeckhülse ( ca. 150 bis 200 Euro, je nach Händler ) auf diesen Quarzstab werden die Silber oder Goldgranalien draufgelegt und in die Flamme gehalten. Das heißt das Metall sollte sich voll in der Flamme befinden und verdampft dort.Die Perle wird ganz am Ende der Flamenspitze in das verdampfende Metall gehalten und bekommt dadurch die Metallniederschlag. Ist etwas kniffelig, funktioniert nicht mit Kartuschenbrenner und Du mußt mit Atemschutzmaske arbeiten. Außerdem ist dann natürlich die ganze Perle bedampft und du kannst dann je nach Wunsch, die Flächen, die Du nicht in Gold oder Silber haben möchtest, durch ein Sandstrahler oder Diamantschleifer befreien. Danach diese Flächen wieder Feuerpolieren. Habe ich alles in einem Kurs gelernt, ist aber für mich eine Technik, die ich nicht so spannend finde und sehr aufwendig (Kerstin)
  • Man brauchst Goldblatt, Goldfolie, Silberblatt oder Silberfolie um schöne Effekte zu erreichen. Die Gold- u. Silberfolien sind dicker und entsprechen teuerer. Aber auch hier würde ich immer eine gute Lüftung empfehlen. Die Einstellung der Flamme muß richtig sein und die ist bei jeden Brenner etwas anderes. Auch hängt die Farbe der gefumtem Perlen stark von der Temperatur der Perle ab. Ist die Perle zu kalt oder zu heiß funktioniert es nicht. (Jacky)
  • Die einzigen Filter, die den Silberrauch aufhalten, sind sogenannte P3-Partikelfilter. Sie werden auf eine Halbmaske (Nase und Mund bedeckend) montiert. Je nach Verarbeitungsbedingungen ist das Arbeiten mit Silber mehr oder weniger gefährlich. Wenn das Silber "nur" als Hintergrund benutzt wird, der sofort überfangen wird und dabei heil bleibt, ist die Gefahr gering. Sobald das Silber "weggebrannt" wird oder durch Reduktion wieder hervorgeholt wird entstehen schon mehr Silberdämpfe. Beim "Fumen", also Bedampfen, wird der Silberdampf als Gestaltungsmittel eingesetzt. Die Beste Methode des Arbeitsschutzes ist eine gute Punktabsaugung, die die Flammgase möglichst nahe an der Quelle absaugt. Ein Seitenhieb sei erlaubt: In einer Werkstatt mit guter Lüftung riecht man keinen "Chlorgeruch", der eigentlich der Geruch von Stickoxiden ist. Sobald man diesen Geruch wahrnimmt hat die Konzentration an Stickoxiden den als unbedenklich geltenen Wert ÜBERSCHRITTEN! Eine Überdosis Silber färbt "nur" die Haut bleibend grau. Golddämpfe sind deutlich giftiger. (Dietmar)

Vergolden ohne Überfang

Man braucht:

  • Blattgold, 23-24 karat, "Dukatengold" genannt( früher wurden "nämlich" daraus die Gold-Münzen geprägt). Einen Streifen samt Papier abschneiden und auf die angewärmte Paddel legen
  • ein Glas, das schön kontrastiert; ich bevorzuge Schwarz. Schön sind auch Weiß, Rot, Bernstein ( Topas) und Braun.
  • Den gewohnten Brenner
  • nebenbei einen zweiten Brenner in Bereitschaft: ganz einfacher Löt-Brenner - Kopf aus dem Baumarkt. Ich habe ihn an eine zweite Gas-Flasche angeschlossen. Camping-Druckminderer reicht.

Jetzt geht es Los:

  • Grundperle fertigen;
  • Wichtig: die Perle runter kühlen lassen. Das Schwarz ist wieder zu sehen;
  • Perle flott über den Papierstrefen mit dem Gold abrollen. Das Gold rollt wunderbar auf die Perle auf. Braucht wie alles ein wenig Übung- aber es geht. Ich halte mit dem Daumen der Paddel-Hand den Streifen am Papier-Rand fest, damit es nicht mit aufrollt. DAS GOLD ist jetzt auf der Perle!

Und jetzt kommts:

  • Den Propan-Brenner höher drehen.Die Perle in der viel weicheren Propan-Flamme drehen. Die Perle heizt wieder auf, das Glas dehnt sich aus- und voila- die wunderbaren Kraqueluren entstehen!!
Das Gold verbrennt nicht - und jede Perle ist ein wünderschönens Unikat.
Das Gold ist fest eingebrannt. Die Perle ist feuervergoldet. Das Gold reibt nicht ab- man müßte schon mit einer Feile dran gehen. (Fee)

Feingoldgranulat

Feingoldgranulat kann benutzt werden, um einen ähnlichen Effekt wie beim Aufbringen von Feinsilberdraht auf die Perle zu erreichen (der bleibt nicht als Linie stehen sondern schmilzt meist an manchen Stellen schneller und dann gibt es diese Pünktchenlinien).

... Du brauchst Feingold. Wenn Du allerdings Feingoldgranulat selber machen willst, ist das - wie Feinsilbergranulat - gar kein Problem. Für die Granulation wird sowas verwendet. Bei der Granulation werden winzige Silber oder Goldkügelchen auf Edelmetalluntergrund aufgebracht, mit einem Reagenz(gemeinhin Spucke) und miteinander verschweißt, d.h. es wird bei der klassischen Variante keinerlei Lot verwendet. Feingoldkügelchen: ganz dünnes Blech , so 0,15 mm oder dünner mit der Blechschere erst in Streifen und dann in Quadrate schneiden. Quadrate sollten ca 1,2 mm breit/hoch sein. dann diese Blechstückchen mit Kohlenstaub vermischen und alles richtig durchheizen. Beim Schmelzen bildet sich die Kugelform, das ist die bevorzugte Form für Flüssigkeiten wegen der Oberflächenspannung. Der Kohlenstaub sorgt dafür, das die Kugeln keine Auflagefläche haben sondern wirklich rund werden. Abkühlen lassen, sieben, voila. Wie Du dann die Kugeln allerdings aufs flüssige Glas bringst, also kontrolliert, das ist ein anderes Kapitel. Feingoldblech kriegst Du bei zu Jeddeloh, Feingolddraht geht auch, aber den in Stückchen schneiden ist eine Mordsarbeit, da geht Blech viel schneller.

Beitrag von Diviana



--Lodin Erikson 21:13, 16. Feb 2006 --Perlotta 11:12, 2. Mär 2006 (CET) --Perlentiger 14:18, 15. Aug 2006 (CEST)