Polarisationsfilter

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Ein Polarisationsfilter "siebt" aus einem Lichtstrahl alle Lichtwellen heraus, die in der selben Ebene schwingen. Mit einem Seil und zwei Besenstielen läßt sich das an mechanischen Wellen demonstrieren: Das Seil wird durch den Schlitz zwischen zwei eng nebeneinenderliegenden Besenstielen gefädelt und senkrecht zu den Steilen gespannt. Der Schlitz ist in der Mitte des Seiles. Jetzt zupft man in die eine Hälfte des Seiles Wellen, die psrallel zum Spalt schwingen. Sie werden durchgelassen. Quer zum Spalt schwingende Wellen bleiben am Spalt "hängen" und gehen nicht durch. Zwei gekreuzte Paare Besenstiele lassen keine Wellen im Seil durch. Bei Lichtwellen funktioniert das im Prinziep ähnlich.

Wenn Glas spannungsfrei ist dann läßt es die Polarisationsebene des Lichtes unverändert. Sobald Glas aber unter Zug- oder Druckspannung steht verdreht es die Polsrisationsebene des Lichtes proportional zur Spannung und dem Weg im Glas. Wenn man also ein Stück Glas mit inneren Spannungen zwischen zwei parallele Polarisationsfilter (Hellfeld) hält dann erzeugen die Spannungen dunkle Bereiche. Oft ist das Verfahren empfindlicher, wenn man im Dunkelfeld zwischen gekreuzten Filtern beobachtet. Dann sieht man Lichtflecken statt der dunklen Zonen, was für das Auge deutlich auffälliger ist.

Flachbildschirme in LCD-Technik sind gute Quellen für polarisiertes Licht. Man braucht also nur eine Filterfolie zum Betrachten der Glasteile.

Zum Überprüfen, ob der Ofen warm genug zum Entspannen von Glas ist benutzt man am Besten Klarglasstäbe. Man schmilzt das eine Ende vom Klarglas und läßt es an der Luft abkühlen. Das Stabende wird dann im Ofen ganz normal wie eine Perle getempert und nach dem Erkalten der Perlen untersucht. Als Vergleich dient ein ungetemperter Glasstab mit rund geschmolzenem Ende. Damit läßt sich die untere sinnvolle Temperatur des Ofens zum Tempern ermitteln, indem man bei mehreren Durchgängen den Ofen immer etwas kälter stellt bis Spannung (in frisch geschmolzenen Stäben) übrig bleibt.

Dieses Verfahren zeigt Spannung in transparenten Gläsern, die nicht zu dicht gefärbt sind. Auch viele Kunststoffe und andere transparente Materialien zeigen Spannungsdoppelbrechung.

Die Ermittlung der höchsten sinnvollen Temperatur des Ofens wird unter Tempern beschrieben.