Lamellenperlen

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Lamelleamber.jpg

Erst die Spezialtipps:

Bei Lamellenperlen kommts weniger auf das Verhältnis Grundperle-Twister-Klarglas an (schon auch, aber nicht nur) sondern nur darauf, dass das Klar nicht auf die Grundperle läuft, und damit den Twistie abblockt. (Laufställcheneffekt ;-))

Also, solange das Klar die Grundperle nicht berührt, wird auch der Effekt weitergehen. Nur, wenn der Twister bei einer breiten Perle zuwenig opake Substanz mitbringt, kann sie zwar technisch einwandfrei gearbeitet sein, aber dennoch sind keine Lamellenstreifen zu sehen, weil sie bis zur Unsichtbarkeit dünn ausgestrichen sind.... Was ja dann auch nicht Sinn und Zweck der Aktion ist.

Ich fang mal beim Twister an: Es gibt Farben, die eignen sich sehr gut für breite Lamellen, das sind Elfenbein hell und Erbs-bis-Grasgrün opak. Die laufen fleissig und bereitwillig. Weiss geht auch gut, am besten Bohemia, Hellblau geht auch noch, da gilt, je dunkler, je schlechter.

Gelb, Orange, Rot, Grau hab ich diesbezüglich nicht speziell getestet. Schwarz ist sehr laufunwillig, da eine Klarfarbe, und auch weniger geeignet, schwarze Lamellen??? Eher düster....

Bei den Klarfarben finde ich ebenfalls, dass die Grüntöne besser mitlaufen (auch die Klarfarben im Twister müssen ja mit, sonst bremsen sie die Opaktöne aus) Blau läuft sehr unwillig mit, vor allem Kobalt, no way. Das geht einfach nicht mit, wie ein trotziges Kind.

Grundperle

Meist wird empfohlen, hier eine Klarfarbe zu nehmen und eine schmale Grundperle zu machen. Das macht Sinn, weil Klar steifer ist, und der runden bis discförmigen Perle Halt gibt. Für murmelrunde Lamellis würde ich dann aber eher eine leichte Zitronenform in Klarfarbe als Grundperle empfehlen, weil: wenn der Twister rutscht, und die Grundperle nicht, rutscht ersterer irgendwann auf dem Dorn weiter, ääk. Bei enggedrehten Twistern geht das noch, da gibt’s einfach einen Knick in der Optik, bei weiten aber sieht man durch die „Fenster“ auf den Dorn. Wenn da aber noch Klarfarbe ist, geht die Rutschbahn weiter, und das Muster rutscht nicht auf dem Dreck, sinngemäss.

Wenn man nun die Lamelle aber zu einer Walze rutschen lassen will, kann sich auch eine Opakfarbe als Grund anbieten. Die kommt dann mit. Allerdings würde ich hier nicht zu Weiss, Erbsgrün oder Elfenbein raten; die sind zu neugierig, laufen vorwitzig aus der Perle hervor, machen sich ums Perlloch breit, laufen sogar am Zweigasi grau an, und Perlschüsseln, die das abdecken, lassen grad noch eine Schlitzsicht auf die Perle zu... Welche Farben grad noch diskret sind, muss man ausprobieren.

Und so geht’s:

Also, man macht einen Mehrfarbentwistie nach der Anleitung in den FAQ´s (Zen oder die Kunst, komplexe Twisties zu machen oder so, von Isi) vom Perlentreff. Ein bis zwei opake Farben in der Mitte, zwei klare Farben oder einfach klar als "Brot" für das Sandwich. (was die Farben betrifft, hab ich ja schon weiter oben was geschrieben)

Wenn der Twistie bereit ist, knipst man ihn vorne schön ab, für einen sauberen Ansatz. Dann eine kleine Grundperle drehen. Um diese wird nun der Twistie gelegt. Damit die Lamellen rundum schön aussehen, sollte der Übergang des Twisties möglichst genau passen. Ich mach das so: den Twistie am Anfang sauber abkneifen, dann nur soweit erwärmen, bis er an der Grundperle pappt, aber noch nicht weichfliesst. Dann den Twister nach unten hängen lassen und von oben daraufheizen, langsam drehen, damit er sich um die Perle legt. (zu sehen unter www.cauldroncreations.com in den Tutorials für eine Streifenperle) Wenn ich rundherum bin, nehme ich die Perle aus der Flamme und kneife den Twister möglichst genau beim Anfang mit der Glaszange ab. (Achtung heiss.... aua.. nichtanfassen... )

Übergang („Naht“)

Dann wärme ich vorsichtig die "Naht" und schneide das Ende in den Anfang; das heisst, ich schiebe die Messerklinge zwischen Ende und Anfang, so dass die aufeinanderpassen, ziehe die Klinge raus und lasse Anfang und Ende dann zusammenfliessen. (Immer mal wieder die Rückseite der Perle auch wärmen, sonst verabschiedet der Twister sich da...) So ist meistens kaum ein Übergang zu sehen, und die Lamellen sehen rundherum sauber aus. (Mit etwas Erfahrung kann man offenbar auch Twistiestücke abknipsen und die passen dann genau einmal um die Perle, aber bei mir waren sie noch nie richtig in der Länge...)

Mit der Perle geht man gleich wieder an die Wärme, aber nur wärmen, nicht einschmelzen. (siehe PS)

Dann kommt der Klarglasüberfang

Perle hinten warmhalten, einen Blob Klar schmelzen, sachte auf den Twistie aufsetzen und locker um die Runde ziehen. Dabei ist wichtig, dass die Perle nie direkt in der Flamme ist, sonst wird sie zu weich und man verschmiert die Lamellen. Für weitere Runden wird dann nur das "Knie" des Klarglasstabs von unten angeheizt.

Ja, und zu guter Letzt das Einbrutzeln

Grundsätzlich heize ich von oben auf das Klar, und nur bei ganz hohen Klarglasrädchen auch mal auf die Seiten, damit die nicht springen. Das Klar darf aber nicht hellglühend werden, sonst läufts gern über den Twister runter, einfach so geduldigwarm. Der Trick ist, dass das Klar die Hitze an den Twister weitergibt. Dieser wird dann so schön „körperwarm“ und weich, und kuschelt sich zwischen Grundperle und Klar breit... Und macht eben schöne Lamellen. Das sieht man auch durch das Klar (darum nehm ich Lauscha, wegen der guten Sicht ;-)) und kann es gut kontrollieren. Sobald der Twistie schön weich und „läufig“ ist, darf man den Dorn auch mal kippen und gezielt (unter aufmerksamem Drehen!) auf das Klar feuern, um den Effekt zu verstärken. Die grüne Lamellenwalze ist genau so gemacht, nur mit Schwerkraft breitgelaufen. Wichtig ist, eben wirklich nur auf das Klar zu feuern; die abgestrahlte Hitze reicht aus, um das weichere Lamellenglas mitlaufen zu lassen, wie der Surfer unter der Welle. Das geht am Isiheat prima, aber auch am Minor lässt sich die Flamme kleinstellen. Der Eingasi braucht da schon mehr Übung, denk ich. Und vielleicht noch etwas mehr Klarglas, quasi als dickere „Schutzschicht“ gegen das weichere Lamellenglas.

Zitat Anka: „am Eingasbrenner genau wie beschrieben, Farben, Rädchen und so, aber mehr Klarglas und die Perlen seitlich anfeuern, bis das Klarglas den Untergrund ueberflossen und abgedeckt hat, immer beide seiten wechselweise, damits keinen "Eistueteneffekt" gibt. Der Eingasbrenner ist eben nicht so heiss, da muss man anders arbeiten, um ein einigermassen aehnliches Ergebnis zu bekommen. Wenn man beispielsweise das Pearlglas verwendet, kann man wie am Zweigassystem arbeiten, weil das Glas schneller weiche wird und entsprechend besser fliesst.“ Zitat Ende.

Nicht etwa dass ich sie erfunden hätte, es hat mich aber seinerzeit viel Suchzeit gekostet... (in zahllosen Beiträgen von Isi, Jacky und vielen anderen hilfreichen Perlhühnern) Was ich hier zu Lamellen geschrieben habe, ist eine Mischung aus dem, was ich bei Isi im Kurs gelernt hab , und meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen; nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen!

Grüessli und gut schmelz!

Angela

PS: Man kann den Twistie nach dem Auflegen auch einschmelzen und erst dann überfangen, viele arbeiten so. Das gibt bei mir leicht discförmige Perlen. Die Lamellen gehen von Loch zu Loch, wandern aber nicht so weit mit für eher walzenförmige Perlen.